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Unternehmerinnen müssen umdenken

Die wild&weiblich-Vereinsmitglieder und ihre Vorsitzende Roswitha Prasser (vorne li.) war beeindruckt von den Ausführungen der Unternehmensberaterin und zertifizierten Stärkecoachin Verena Ambros (vorne Mitte). Foto: privat

Unternehmensberaterin Verena Ambros: Zeitenwende auf dem Arbeitsmarkt erfordert neue Wege in der Unternehmenskultur – Beeindruckender Vortrag beim jüngsten wild&weiblich-Vereinstreffen

FRG/REG/PA/DEG (oi).  Es ist ein Thema, das jedes Unternehmen betrifft: Fachkräftemangel. Aktuelle Studien besagen, dass derzeit schon allein Niederbayern 170.000 Fachkräfte fehlen und 2030 jede siebte Stelle unbesetzt sein wird. Jede Branche kämpft mit der Gewinnung von neuen Mitarbeiter:innen. Welche Lösungen gibt es? „Es ist höchste Zeit, umzudenken“, warnt Verena Ambros, Geschäftsführerin der Unternehmensberatung „HEY YOU“ mit Sitz in Waldkirchen. Die wild&weiblich-Vorsitzende Roswitha Prasser hatte die Jungunternehmerin zu einem Treff ins Landhotel Postwirt eingeladen, um den Mitgliedern des Unternehmerinnenvereins Begriffe wie Arbeitgebermarke und Unternehmenskultur vorzustellen.

„Das Recruiting verändert sich“, formuliert Ambros die Zeitenwende auf dem Arbeitsmarkt und erklärt: Heute bewerben sich Arbeitergeber bei Arbeitnehmer:innen, ist eine Präsenz in den Sozialen Medien ein Muss, sind Diversität und Kultur die Top Faktoren bei der Wahl des Arbeitgebers.“ Die Jungunternehmerin, die auf einen mehr als zehn Jahre erworbenen Wissensschatz in verschiedenen Unternehmensberatungen in der Schweiz und Deutschland bauen kann, ist sich sicher: „Unternehmen müssen sich wesentlich transparenter zeigen, als dies bisher der Fall war. Bewerber wollen wissen, was sich hinter dem Schaufenster Unternehmen verbirgt, was sie erwartet, wie die Unternehmenskultur vor allem Innen gelebt wird, wie authentisch ein Unternehmen ist. „Tatsache ist“, so Ambros, „dass laut einer Studie 34 Prozent sich nicht bewerben, wenn sie sich nicht mit dem Unternehmen identifizieren können, 40 Prozent der Mitarbeiter:innen in den nächsten zwei Jahren kündigen, 42 Prozent sich nicht bewerben, wenn das Unternehmen unsympatisch wirkt und 50 Prozent sehen den Grund für Stellenbesetzungsthemen  in der fehlenden Berufsorientierung“. „Die Menschen in den Unternehmen sind das wichtigste Kapital“, erklärt die zertifizierte Stärkencoachin und sieht in allen Mitarbeiter:innen die Markenbotschafter:innen eines Unternehmens, vor allem, wenn es um die Präsentation in den sozialen Medien geht. „Wenn auf Facebook oder Instagram Mitarbeiter:innen aus ihren Unternehmen berichten, in Videos oder Fotos die Vorteile ihres Arbeitsplatzes, den Umgang mit den Kolleg:innen und vielleicht die chillige Mittagspause auf der Sonnenterrasse der Kantine veröffentlichen, sind das durchaus Motivationen für eine Bewerbung.  Die Social Media Plattform LinkedIn sei heute die wohl wichtigste Visitenkarte eines Unternehmens. Ambros, die unter anderen in der Region zwei Industrieunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeiter:innen betreut, setzt auch bei der Unternehmensdarstellung nach Außen auf ein Corporate Design der Werbekampagnen. Sei es die Karriereseite auf der Homepage, Stellenanzeigen, Online Reputationen oder Personalmarketing – „ein authentischer Auftritt in einem einheitlichen und wiederkehrenden Erscheinungsbild schafft Vertrauen“, ist sich die Beraterin sicher. Ambros setzt auf die Signalstärke einer Arbeitgebermarke und auf die Einbindung von Mitarbeiter:innen in allen Bereichen und dass der Mensch im Mittelpunkt eines Unternehmens steht. „Ein wichtiges Marketinginstrument in der Unternehmensdarstellung nach außen ist, wenn Beschäftigte nach Feierabend in der Öffentlichkeit über ihren Arbeitgeber reden. „Mitarbeiter:innen, die ihr Unternehmen wertschätzen und sich damit identifizieren, sind die besten Unternehmensbotschafter, um neue Arbeitnehmer:innen zu gewinnen“, sagt Ambros. Die engagierte Unternehmensberaterin will „die Arbeitswelt ein wenig besser machen“, geht in ihrer Beratung neue Wege, ahmt nichts nach und hat so ein eigenes Beratungskonzept ausgearbeitet, damit Unternehmen mit ihrem „frischen und neutralen Blick von außen“ Mitarbeiter:innen finden, binden und halten.

Schwer beeindruckt von den interessanten Ausführungen der Jungunternehmerin bedankte sich die Vereinsvorsitzende Roswitha Prasser für die vielen Inspirationen für ein unternehmerisches Umdenken, von denen besonders auch Klein- und mittelständische Unternehmen profitieren können.  

Nach dem Vortrag stand Verena Ambros mit den Unternehmerinnen noch lange Zeit in einem regen Austausch. Am Schluss waren sich alle einig: Die Welt befindet sich in vielen Bereichen im Umbruch, auch der Arbeitsmarkt und das Unternehmertum erfordern neue Sichtweisen und ein Umdenken, will man zuversichtlich und gestärkt in eine neue Zukunft gehen.

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