Unternehmerinnen sehen Krisen gelassen entgegen
Freuten sich über einen gelungenen Unternehmerinnenabend: Vereinsvorsitzende Roswitha Prasser (von rechts), ihre Stellvertreterin Barbara Dankesreiter und Referentin Almuth Wünsch. (Foto: Schulz)
"Im Sumpf bis über die Ohren und dennoch nicht verloren - über den gelassenen Umgang mit Krisen" - Vortrag von Almuth Wünsch
Grafenau/Regen/Passau/Deggendorf (oi). „Im Sumpf bis über die Ohren und dennoch nicht verloren - über den gelassenen Umgang mit Krisen”, dieser vielversprechende Vortrag der Diplom-Psychologin Almuth Wünsch stand im Mittelpunkt des jüngsten wild & weiblich – Unternehmerinnentreffs in den Büroräumen der Konzept 3A Financial Services GmbH in Passau.
Das Vereinsmitglied aus Neuburg am Inn referierte das sensible Thema mit zahlreichen Beispielen aus der Praxis. Wünsch: „Krisen entstehen immer dann, wenn wir an Zielen festhalten, die objektiv zumindest momentan nicht (mehr) erreichbar sind“. Als Beispiel erzählte sie eine kleine Geschichte eines Pfarrers, der auf dem Weg zwischen zwei Dörfern in ein Sumpfloch geraten war. Dreimal hätte er gerettet werden können, doch er lehnte alle Hilfe mit dem Argument ab: Der liebe Gott wird mich schon retten! Der Pfarrer ertrinkt schließlich, kommt in den Himmel und ist empört, dass er keine Hilfe erhalten hat. Da meint Gott besänftigend: Mein Sohn, ich habe Dir den Mann aus dem Dorf geschickt, die Gruppe junger Männer und die Feuerwehr – was soll ich denn noch tun?
„Der entscheidende Schritt, aus der Krise zu kommen ist die Besinnung auf die eigenen Ressourcen, einen kleinen Abstand zum Geschehen aufzubauen und eine geschützte Beobachterposition aufbauen, aus der wir wieder nachdenken und wirksam handeln können“ rät Wünsch. Bewegung an frischer Luft oder Sport seien dabei ideale Maßnahmen. Auch die Frage, was man aus jeder Krisensituation „lernen darf“, die Reflexion auf sich selbst, sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, erklärt Wünsch den Teilnehmerinnen. Das Gespräch mit anderen, die Besinnung auf bereits überstandene Krisen und eigene Stärken, die Möglichkeit mehrere Ziele ins Auge zu fassen und nicht nur an einem Ziel festzuhalten und die Überlegung, wie viel Raum und Zeit frau einer Krise geben will, seien einfache aber sichere Methoden, Krisen zu meistern. „In jeder Krise steckt eine Chance, neue Potentiale und Möglichkeiten zu entdecken”, ermuntert Wünsch die Unternehmerinnen. Denn was keiner glaubt, solange er in der Krise steckt aber sich im Nachhinein oft zeigt: „Die Krise war das beste, was mir damals passieren konnte“.
Als persönlichen Krisenhelfer verteilte Wünsch am Ende ihres Vortrags Steine. Jede Unternehmerin konnte sich ganz nach Gefühl und persönlicher Sympathie einen Stein aussuchen. „Dieser Stein soll euch immer an die Ideen von heute Abend erinnern, wenn die nächste Krisenwelle herangerollt ist“, erklärte Wünsch und meinte abschließend: „Ich wünsche euch viel Erfolg bei der nächsten Krise!“
Nach dem interessanten Vortrag hatten die zahlreich erschienenen Teilnehmerinnen in den neuen Büroräumen der stellvertretenden Vereinsvorsitzenden Barbara Dankesreiter wieder ausreichend Zeit und Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und zum Kontakten. Vereinsvorsitzende Roswitha Prasser bedankte sich bei Almuth Wünsch für die vielen guten Tipps, die wichtige und grundlegende Bausteine für ein erfolgreiches Unternehmerinnenleben seien.