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Ein Leben zwischen Industrie und Kunst

Die wild&weiblich-Unternehmerinnen mit ihrer Vorsitzenden Roswitha Prasser (hinten 3.v.l.) hatten viel Spaß in der neuen Galerie „Kunst“ von Gabriela Römer (hinten Mitte). Foto: privat

wild&weiblich-Unternehmerinnen besichtigten die neue Galerie ihres Mitglieds Gabriela Römer – In der „Traumfabrik“ erhielten sie spannende Einblicke aus dem vielseitigen Leben einer erfolgreichen Unternehmerin und ambitionierten Künstlerin.

FRG/REG/PA/DEG. Zu ihrem 70. Geburtstag erfüllte sich die erfolgreiche Unternehmerin Gabriela Römer einen großen Traum und eröffnete in Passau ihre eigene Galerie mit dem Namen „Kunst“. Kurz nach der Eröffnung folgten ihre Kolleginnen des Vereins „wild&weiblich - Unternehmerinnen im Dreiländereck Bayern-Böhmen-Oberösterreich e. V. der Einladung, die Galerie zu besichtigen und aus dem vielseitigen Leben der Unternehmerin und Künstlerin zu erfahren.

Gabriela Römer hatte nach dem Tod ihres Mannes 2011 die AVS Römer GmbH mit Sitz in Grafenau übernommen. „Das war alles andere als eine einfache Zeit, das Unternehmen mit damals 120 MitarbeiterInnen zu führen“, erinnert sich die engagierte Unternehmerin. Bereits drei Wochen nach der Übernahme musste sie die Entscheidung für den Kauf einer Maschine im Wert von 800.000 Euro entscheiden. Wegen gravierendem Platzmangel in der Produktion und Verwaltung, wurde - vorrausschauend mit Blick in die Zukunft - entschieden, anstatt die vorhandenen Gebäude zu renovieren oder umzubauen, einen Neubau an einer anderen Stelle zu errichten. Das von der Stadt Grafenau im Industriegebiet Reismühle angebotene Grundstück wurde in Gänze gekauft, was sich als Segen nicht nur für den Bau sondern zwischenzeitlich für die Erweiterung des Gebäudes erwies. „Ich liebe Maschinen“, gesteht Römer und gesteht: „Die Maschine, die ich damals gekauft hatte, steht heute noch und leistet gute Dienste. Man wächst in die neue Herausforderung hinein, wenn man wie ich seine MitarbeiterInnen gerne hat, für die Firma brennt und ein Ziel verfolgt - auch wenn ich als Frau anfangs durchaus ab und zu mit den Ressentiments der Männer zu kämpfen hatte“. Ihr Ziel „ich mache aus dem Unternehmen ein Schmuckkästchen“, realisierte sie mit Weitsicht und Empathie. Sie führte neue Methoden bei der Mitarbeiterführung ein und pflegte einen wertschätzenden und sozialen Umgang durch alle Hierarchiestufen hindurch. „Am Anfang habe ich Tag und Nacht gearbeitet“, gesteht die agile Unternehmerin, die mittlerweile die Geschäftsführung ihrem Sohn Christoph übergeben hat, aber weiterhin als Gesellschafterin in der Holding tätig ist. Römer: „Ich bin sehr froh darüber, mit Christoph einen würdigen Nachfolger zu haben. Das ist in vielen Familienunternehmen nicht immer der Fall.“

Das Unternehmen feiert 2025 sein 55. Bestehen. Der Standort in Grafenau zählt heute 550 MitarbeiterInnen und feiert im nächsten Jahr das 45. Firmenjubiläum. Der Standort in Sachsen besteht seit 32 Jahren. Römer sagt weiter zur erfolgreichen Firmenentwicklung: „Zu meiner Zeit haben wir allein in der Konstruktion von zwei auf heute 45 MitarbeiterInnen aufgestockt. Im zweiten, neuen Verwaltungsgebäude dürfen sich unsere MitarbeiterInnen über einen Fußballplatz auf dem Firmendach, ein Fitnessstudio, einen Wohlfühlgarten und Hochbeete freuen. Die Firma hat eine Kantine, subventioniert das Essen und bietet sehr viele Incentives. Es wird großer Wert auf eine gute Firmenkultur gelegt.“ Wie sehr das alles auch die MitarbeiterInnen schätzen, beweist dass heute noch viele „aus der damaligen Zeit“ im Unternehmen tätig sind.

Bevor die Unternehmerin ihren Mann Joachim Römer kennenlernte, hatte sie fünf verschiedene Jobs, gut durchgetaktet. „Es war für mich keine leichte Entscheidung, das alles aufzugeben“, gesteht Römer, aber: „Die Liebe war größer“. Nach acht Jahren des wöchentlichen Pendelns von München nach Grafenau, hat sie sich vor vier Jahren in Passau niedergelassen. Ihre neue Galerie ist ihr großes Herzstück. „Das war schon immer mein Traum und ich habe mir diesen zu meinem 70. Geburtstag erfüllt. Ich bin heute wieder verstärkt in der Malerei angekommen. Ich bin seit fast 20 Jahren Mitglied im Bundesverband Bildender Künstler in Niederbayern, in einigen Kunstvereinen und beteilige mich mit meinen Werken an vielen Kunstausstellungen in Passau und Deggendorf.“

Den Unternehmerinnentreff in der Galerie gestaltete Römer für ihre Vereinskolleginnen mit einem italienischen Buffet nicht nur kulinarisch überraschend sondern begeisterte ihre Gäste zudem mit einer Malaktion, der Herstellung von „Encaustic-Karten“. Ausgerüstet mit speziellem Papier, Wachskreide und heißem Eisen entstanden unter ihrer Anleitung schnell kleine Kunstwerke, die sich jede Teilnehmerin mit nach Hause nehmen durfte. Vereinsvorsitzende Roswitha Prasser bedankte sich bei Gabriela Römer für den großzügigen Abend und die persönlichen Einblicke in das Leben einer „außergewöhnlichen Unternehmerin“ mit einem großen Blumenstrauß.

 


 

 

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