wild & weiblich ist aufgelöst

Die wild&weiblich-Vorsitzende Roswitha Prasser (2. Reihe, 3.v.l.) fühlte sich schon immer am wohlsten im Kreis ihrer Vereinsmitglieder. Zusammen mit ihren Stellvertreterinnen Maria Freund (2. Reihe, 2.v.l.) und Manuela Binder (2. Reihe, 4.v.l.) sowie den beiden Kassenprüferinnen Alexandra Horsch (2. Reihe li.) und Ulrike Bauer (2. Reihe, 5.v.l.) gab es mit den anwesenden Mitgliedern ein Erinnerungsfoto nach der Auflösung des Vereins.
Keine Nachfolgerin für das Amt der Vereinsvorsitzenden – Die Mitgliederversammlung beschließt notgedrungen die Vereinsauflösung des erfolgreichen Unternehmerinnenvereins – Standing Ovations für die Vorsitzende Roswitha Prasser
FRG/REG/PA/DEG. Der Verein „wild&weiblich-Unternehmerinnen im Dreiländereck Bayern-Böhmen-Oberösterreich e.V.“ wurde auf der jüngsten ordentlichen Mitgliederversammlung im Grafenauer Bräustüberl aufgelöst und befindet sich nun im Liquidationsjahr. Keine von der Versammlung vorgeschlagenen Unternehmerinnen wollte in die Fußstapfen von Roswitha Prasser treten, die den Verein vor 20 Jahren mit 20 Unternehmerinnen im Grafenauer Mercure Hotel Sonnenhof gegründet hatte, ihn bis heute ununterbrochen engagiert leitete und das Netzwerk in der Region über fünf Landkreise und über die Grenzen hinaus nach Österreich und Tschechien auf- und ausbaute. „So wie Du diesen Verein geführt hast, so kann es keine von uns“, hörte die Grafenauerin oft, wenn sie unter den Mitgliedern für ihre Nachfolge warb. Prasser hatte ihren Rücktritt bereits auf der Mitgliederversammlung im Februar 2024 offiziell angekündigt und damit eigentlich ausreichend Zeit für eine neue Nachfolgerin eingeräumt. Die PR-Fachfrau: „Keine muss den Verein so weiterführen, wie ich es die letzten 20 Jahre getan habe. Ihr könnt dieses wunderbare Unternehmerinnen-Netzwerk wie einen Mantel sehen, bei dem zwar die Hülle gleichbleibt, ihr allerdings die Knöpfe, den Reisverschluss oder das Futter nach Belieben austauschen könnt. Ihr könnt die bekannte Marke „wild&weiblich“ nutzen und etwas ganz Neues aufbauen. Ihr seid in allem frei.“
Doch die motivierenden Sätze konnten die von der Versammlung vorgeschlagenen Mitglieder nicht erwärmen, auf die Frage der Wahlleiterin Rosemarie Weber mit einem „Ja“ zu antworten. So blieb der Vorsitzenden nur noch der Weg, über den auf der Tagesordnung bereits vermerkten Punkt „Auflösung des Vereins“ abstimmen zu lassen. Von den 20 anwesenden Mitgliedern gab es dazu per Akklamation 16 Ja-Stimmen, zwei Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen. Damit war laut Satzung die notwendige Dreiviertel-Mehrheit der anwesenden und stimmberechtigten Mitglieder erreicht und der Verein aufgelöst.
Als Liquidatorinnen wurden die ehemalige Vorsitzende Roswitha Prasser und ihre beiden Stellvertreterinnen Maria Freund und Manuela Binder von der Mitgliederversammlung einstimmig bestimmt. Ebenso auch die Verwendung des Liquidationsüberschusses, der an die Stiftung Kinderlächeln mit Standort Kinderklinik Dritter Orden Passau gehen wird.
Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg, der gut ein Jahr nach der Liquidationsveröffentlichung dauern wird. In dieser Zeit heißt es, die Vereinsgeschäfte verwaltungstechnisch und finanziell abzuwickeln und etwaige Gläubiger zu bedienen. Erst wenn alles erledigt ist, kann die Löschung des Vereins durch den Notar im Vereinsregister im Amtsgericht Passau unwiderruflich erfolgen.
Vor der Auflösung ging der Verlauf der Mitgliederversammlung jedoch seinen üblichen Ablauf. Zunächst gab es die Begrüßung und den Bericht der Vereinsvorsitzenden über acht Veranstaltungen im vergangenen Vereinsjahr sowie einem Kulturausflug zur Linzer Klangwolke. Danach erfolgten die Ausführungen der stellvertretenden Vorsitzenden Manuela Binder über die Anzahl der Vorstandssitzungen 2024 und den Verlauf der Mitgliederzahlen. Der Vorstand hatte dreimal getagt. Am 1. Januar 2024 gab es 39 Mitglieder. Mit sieben Kündigungen und zwei Neuzugängen waren es 34 Mitglieder zum 31. Dezember 2024. Diese Zahl hatte sich bis zum Versammlungstag am 3. April 2025 nicht geändert. Die stellvertretende Vorsitzende Maria Freund erörterte den Kassenbericht für 2024 und gab zusätzlich einen Bericht vom 1. Januar bis 3. April 2025 ab. Die beiden Kassenprüferinnen Alexandra Horsch und Ulrike Bauer hatten alle Berichte geprüft und bestätigten eine einwandfreie Kassenführung. Somit wurde der Versammlung die Entlastung des Vorstands für 2024 und für die Zeit vom 1. Januar bis 3. April 2025 vorgeschlagen und einstimmig von der Versammlung bestätigt.
Roswitha Prasser bedankte sich für den reibungslosen Verlauf der Versammlung und die tatkräftige Unterstützung bei ihren stellvertretenden Vorsitzenden sowie bei den beiden Kassenprüferinnen mit Blumensträußen und bei jedem anwesenden Mitglied mit einer Blume in den Vereinsfarben rot/orange mit den Worten: „Es waren wunderschöne Jahre und wir haben viel erlebt und uns gegenseitig bereichert. Wir haben den Verein mit 20 Unternehmerinnen gegründet und ihn heute nach 20 Jahren seines Bestehens mit 20 Mitgliedern aufgelöst. Ein Verein ist nur so stark wie seine Mitglieder. Ich danke euch allen für eure Treue und großartige Gemeinschaft. Das Vereinsmitglied Gabriela Römer bedankte sich im Namen aller Vereinsmitglieder bei der Vorsitzenden mit einem Blumenstrauß und großen Lobesworten für zwei Jahrzehnte unermüdlichen und bewundernswerten Einsatz. Dr. Ursula Diepolder, Mitglied und Beirätin, würdigte die Verdienste der Vorsitzenden mit wertschätzenden Worten von der Gründung über 20 Jahre hinweg. „Du hast den Verein nicht nur gegründet, Du bist der Verein“. Darauf gab es von der Versammlung Standing Ovations für die Vorsitzende. Die stellvertretenden Vorsitzenden Maria Freund und Manuela Binder bedankten sich mit einem kleinen Rosengesteck symbolisch für zwei große Rosenstöcke in den Farben rot und orange, die demnächst bei Roswitha Prasser im Garten eingepflanzt werden und sie immer an den Verein erinnern sollen und einigen „Grafenauer Zehnern“. Manuela Binder hatte schriftliche Worte der Dankbarkeit verfasst, vorgetragen und überreicht. Sie bedankte sich für „20 Jahre facettenreiche Vorstandschaft“ mit dem Worten: „Ein Netzwerk dieser Art aufzubauen war mutig und enorm optimistisch und ist mehr als in aller Munde und sehr gelungen“ und fügte abschließend hinzu: „Darum haben Maria und ich, stellvertretend für alle dafür gesorgt, dass dein wahrgewordener Netzwerktraum nun in deinem Garten Wurzeln schlagen darf – in den Vereinsfarben rot und orange. Mögen dich täglich neue Blüten an unser gemeinsames Netzwerk erinnern. Prasser bedankte sich sichtlich gerührt für die vielen Dankesworte und Gesten. „Weinen wir nicht, dass es vorbei ist, sondern freuen wir uns, dass wir soviel Schönes erlebt haben! Ich bedanke mich bei jedem einzelnen Mitglied für die wunderschönen 20 Jahre, die wir mit über 200 Treffen in der Region, aber auch in unseren Nachbarländern Tschechien und Oberösterreich gemeinsam erleben durften. Wir haben durch Betriebsbesichtigungen außerordentliche Unternehmerinnen und Unternehmer kennenlernen dürfen, unser Wissen durch viele Fachvorträge erweitert und vor allem wertvolle und freundschaftliche Unternehmerinnenkontakte in unserer Region und in unseren Nachbarländern knüpfen und vertiefen können. All das hätte es ohne unseren Verein so nie gegeben. Aus dieser wunderschönen Gemeinschaft heraus sind viele Freundschaften und Geschäftsbeziehungen entstanden, die sicher auch nach der Vereinsauflösung weiterhin bestehen werden. Das ist eine wunderbare Entwicklung und ich bitte euch, den Kontakt und den wichtigen Austausch untereinander weiterhin zu pflegen.“
Prasser versprach: „Auch wenn der Verein mit dem heutigen Tag nicht mehr existiert, so bleiben die Bande zwischen uns bestehen. Wir werden uns nicht aus den Augen verlieren und uns sicher da und dort wieder treffen, so wie es gute und langjährige Freundinnen tun“.
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