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Südböhmische Unternehmerinnen sind von niederbayerischen Kolleginnen begeistert

"Krönung" einer gelungenen Informationsreise: Ganz nach dem Motto "Blumen verbinden" kreiierten deutsche und tschechische Unternehmerinnen zum Andenken füreinander Blumenkränze. V.l.: Marcela Müllerová, Sunnhild Praxl, Svetlana Procházková, Mirka Rehorová, Marie Rychliková, Stanislava Neradová, Ivana Sabatova, Bohdana Homolková, Roswitha Prasser, Annneliese Harteberger und Magda Vitková. (Foto: privat)

IHK Passau und Südböhmische Wirtschaftskammer engagieren sich für grenzüberschreitendes Unternehmerinnen-Netzwerk - Teilnehmerinnen überzeugt vor allem der "persönlichen Kontakt".

Grafenau/Waldkirchen (oi). "Ich habe viele Inspirationen bekommen. Die Offenheit der Deutschen hat mich überrascht", sagt Bohdana Homolková, Modedesignerin und Inhaberin einer Boutique in Budweis. Ihre Kollegin Ing. Svetlana Procházková, Inhaberin einer Galerie und eines Aktionshauses in Budweis, ergänzt: "Ich möchte gerne dazu beitragen, die Kooperation mit bayerischen Unternehmerinnen zu vertiefen".

Bohdana und Svetlana sind zwei von sieben südböhmischen Unternehmerinnen, die zwei Tage lang in den Landkreisen Regen und Freyung-Grafenau verschiedenen Betriebe und Einrichtungen besichtigt haben, die bis auf eine Ausnahme ausschließlich von Unternehmerinnen geführt oder geleitet werden.
Gestartet wurde in Viechtach. Dort wurden der Betrieb Holz Sigl von Elisabeth Sigl und die Isis-Espressobar von Karin Singer im Ägayrischen Gewölbe besichtigt. Danach ging es weiter nach Zachenberg in die Glaswerkstatt von Ingrid Donhauser und abschließend in das Schloss Wolfstein, wo sich die Teilnehmerinnen über das Natur- und Tierfilmfestival informierten. Höhepunkt war am selben Abend das deutsch-tschechische Unternehmerinnentreffen im Mercure Hotel Sonnenhof in Grafenau. Nach der Begrüßung von Bürgermeister Helmut Peter lernten sich die Unternehmerinnen aus den Nachbarländern "einmal ganz anders" kennen. In Form eines interaktiven Frage- und Antwortspiels mit kreativen Entfaltungsmöglichkeiten und einem kleinen Tanz-Workshop ging es darum, die Persönlichkeit der Unternehmerin in den Vordergrund zu stellen. "Dieses Spiel hat uns zwischenmenschlich alle einen großen Schritt nach vorn gebracht", freut sich Ivana Sabatova, Software-Spezialistin und Vorsitzende der "Assoziation für südböhmische Unternehmerinnen". Homolková, eher zurückhaltend, gesteht sichtlicht gerührt: "Ich habe dabei in jeder der Frauen ein Stück von mir selbst gefunden".

Mental bestens gestärkt ging es am zweiten Tag nach Waldkirchen. Auf dem Programm standen das Modehaus Garhammer, die Galerie RaumKunst von Sabine Mannheims, das "Bella Casa" von Anne Götz, die Gartenschau, Blumen Fixl sowie eine Ausstellung von Sunnhild Praxl. Das Mittagessen nahmen die Teilnehmerinnen im Emerenz-Meier-Haus ein. Waldkirchens zweiter Bürgermeister Franz Brunner begrüßte die Damen in dem geschichtsträchtigen Haus und führte sie anschließend mit Helga Altendorfer auf die Gartenschau-Baustelle. Begeistert nahmen die Unternehmerinnen die tschechischen Flyer in Empfang und versprachen, für das Event in Südböhmen kräftig die Werbetrommel zu rühren. Entsprechend "blumig" gestaltete sich die letzte Betriebsbesichtigung bei Anneliese Hartenberger (Blumen Fixl). Dort begrüßte auch Stadträtin Renate Cerny die Gäste und motivierte die Netzwerkerinnen ihre Ziele weiter wie bisher fortzusetzen. Die in Krummau geborene und in Waldkirchen lebende Künstlerin Sunnhild Praxl präsentierte in den Verkaufsräumen einen Auszug ihres künstlerischen Schaffens. Großen Spass hatten die Unternehmerinnen während sie isch im Binden von Türkränzen oder Arrangement übten. Dabei tauschten sie nicht nur Blumen, sondern auch die vielen Eindrücke aus, die sie auf der Unternehmerinnenreise gemacht hatten:
"Ich bin beeindruckt, was die Frauen hier alles geschafft haben und wie gut ihre Firmen funktionieren", resümiert Dolmetscherin Mirka Rehorová aus Borovany. "Was mir besonders gut von Bürgermeister Brunner gefallen hat, war seine Aussage, Intelligenz und Charakter ist nicht eine Sache des Geschlechts, sondern der Persönlichkeit", erinnert sich Ivana Sabatová. "Ich bin begeistert von der herzlichen Aufnahme, die wir hier erfahren durften", schwärmt Marie Rychlikovà, die eine indische Boutique in Budweis besitzt. Einig waren sich alle Unternehmerinnen aus beiden Ländern, dass die bisherigen bilateralen Treffen und die gegenseitigen Firmenbesuche jedem einzelnen viel gebracht haben und dass diese Kontakte ein Fundament sind, auf das vor allem auch zwischenmenschlich weiter aufbauen kann und sollte. "Bis dato kannte ich die Firmen nur von den Beschreibungen der Frauen. Jetzt kann ich mir auch ein Bild dazu machen", erklärt Sabatova.

"Unser deutsch-tschechisches Unternehmerinnen-Netzwerk wurde durch die Initative der IHK Passau und der Südböhmischen Wirtschaftskammer immens gestärkt", freut sich "wild&weiblich"-Vorsitzende Roswitha Prasser. "Großer Dank gebührt dabei vor allem Marcela Müllerová von der IHK Passau, die sich seit der ersten Stunde über das Maß hinaus für das Netzwerk engagiert und damit auch die Vereinsarbeit tatkräftig unterstützt."

Die zweitägige Besichtigungstour ist eine von insgesamt vier Veranstaltungen in diesem Jahr, die die IHK Passau und die Südböhmische Wirtschaftskammer im Rahmen des INTERREG IIIA-Programms "Gemeinsam in Europa - Unternehmerinnen ohne Grenzen" initiiert haben. Unterstützt wurden die Kammern dabei von den Vereinen "wild & weiblich - Unternehmerinnen im Dreiländereck Bayern-Böhmen-Oberösterreich" und der "Südböhmischen Assoziation für Unternehmerinnen". Am 30./31. Oktober beschließt das zweitägige interkulturelle Seminar "Perfekt geplant oder genial improvisiert?" diese bilaterale Veranstaltungsreihe.


 

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